Allgemein / Corona

Frohes Dings, guten Bums und überhaupt …

24. Dezember 2020

Liebe Clubies, Freunde & Supporter,

Wen interesiert’s was UNTER dem Baum liegt.

wir wünschen allen die etwas zu feiern haben ein frohes Fest. Allen die nichts zu feiern haben, wünschen wir erst recht schöne Tage. Uns allen wünschen wir, dass die Zeiten des social distancing bald vorüber gehen mögen und wir wieder gemeinsam feiern und einfach zusammen sein können.

Bye bye 2020

Einen eigenen Jahresrückblick können wir uns als Club sparen. Wir hatten große Pläne und waren schon im vergangenen Jahr gut gestartet. Der Hanftag 2020 sollte diesmal im Gängeviertel stattfinden, sollte neben Musik, Kultur und Politik, diesmal auch eine kleine Messe und Workshops bieten und war in voller Planung – dann kam Corona.

Auch wenn wir uns nicht zur Veranstaltungs- und Gastrobranche zählen, sind wir als Social Club, dessen Kern es ist, dass Menschen zusammen kommen, ähnlich betroffen. Nicht nur der Hanftag konnte nicht stattfinden, auch unsere wöchentlichen Treffen und die Patientengruppe konnten nicht mehr stattfinden. Inzwischen haben wir keine Räumlichkeiten mehr in denen wir uns treffen könnten und können auch nur schwer neue organisieren, solange niemand weiß wann Treffen von Freunden aus mehr als zwei Haushalten überhaupt wieder möglich sein werden.

Wir können uns jedenfalls @x3 nur anschließen:

Cannabis & Corona

Wir hoffen natürlich, dass ihr alle bisher glimpflich und gesund davon gekommen seid und das auch so bleibt. Leider gibt es aber noch ein paar Dinge, die an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben sollen. Einen Cannabis Jahresrückblick, auf Brokkoli, auf das was sich wichtiges auf UN-Ebene getan und EU-Ebene glücklicherweise nicht getan hat und wie die Zeichen für die Zukunft zu deuten sein könnten, wollen wir uns wie gesagt sparen. Das macht unser Freund Georg viel besser.

Dieses Jahr hat aber coronabeding, oder zumindest dadurch befördert auch einiges mit sich gebracht, was uns als Cannabis Club besondere Sorge bereitet, uns besonders ärgert und das außerhalb unserer Kreise aber kaum bemerkt wird. Nicht reden will ich über die Aktivisten, die inzwischen mehr als schwurbelnde Covidioten auffallen, als durch konstruktive Beiträge zur Cannabis Legalisierung. Wenn das außerhalb unserer Kreise niemand bemerkt, ist das völlig in Ordnung. Aber mit Corona sind nicht nur die Schwafler zu Schwurblern geworden.

Düstere Aussichten auf dem Schwarzmarkt

Mit Corona haben sich offenbar auch die düstern Seiten eines unregulierten und unkontrolliertes Schwarzmarktes verstärkt. Schon im April erreichten uns Mitteilungen von Menschen die auf den Schwarzmarkt angewiesen sind, dass es schwierig wird etwas zu bekommen. Klar, die Straßenhändler mussten sich zunächst ebenfalls von den leeren Straßen zurück ziehen. Aber nicht nur auf der Straße wurde das Angebot schnell immer schlechter. Und schlechter bedeutet nicht nur teurer und weniger THC oder zu drög.

Nicht nur, dass der Markt offenbar künstlich verknappt und verteuert wird, schlimmer sind die vermehrten Streckmittel, allen voran syntetisches THC. Seit Anfang des Jahres gibt es vermehrt Berichte, anfangs vorwiegend aus der Schweiz, dann aus Österreich und inzwischen auch aus Norddeutschland, über das Auftreten von Cannabis, das eigentlich einen verschwindend geringen THC Gehalt hat, sogenanntes CBD-Gras, das mit syntetischem THC gestreckt wird.

Synthetische Cannabinoide wirken oft stärker als THC

Im Vergleich zu THC, einem partiellen Agonisten an CB1-Rezeptoren, sind viele synthetische Cannabinoide Vollagonisten und entfalten daher eine viel stärkere Wirkung als THC.

In den Warnungen von Safer Party steht hierzu: Im Vergleich zum natürlich vorkommenden THC sind akute und schwerwiegende Vergiftungen bei synthetischen Cannabinoiden wahrscheinlicher. So kann der Konsum hochpotenter synthetischer Cannabinoide unter anderem zu rascher Ohnmacht, Herzrasen, Bluthochdruck, Krampfanfällen, Übelkeit mit Erbrechen, Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit, Verwirrtheit, Wahnvorstellungen, akuten Psychosen, aggressivem und gewaltsamen Verhalten bis hin zu einem Herzinfarkt führen. Die hohe Potenz von synthetischen Cannabinoiden wie CUMYL-4CN-BINACA erhöht die Gefahr einer Überdosierung.
Zum lesenswerten Artikel unseres Freundes Hans Cousto in seinem taz blog

Ein vermeintlich einschätzbares Naturprodukt wird plötzlich zur uneinschätzbaren Gefahr. Für die Medien und Politik ist das, wenn überhaupt zur Kenntnis genommen, lediglich Anlass vor dem offenbar doch nicht so harmlosen Cannabiskonsum zu warnen und einer Regulierung erneut eine Absage zu erteilen. Was für ein verlogenes Pack! Eine Politik, die uns jeden Verbraucherschutz verweigert, die Brokoli predigt und Alkohol säuft und die Opfer ihrer Politik verhöhnt. Noch verlogener die, die behaupten auf unserer Seite zu stehen und das Gegenteil tun.

Ja, auch die Laune des Autors dieser Grüße ist zum Jahreswechsel, nach diesem Jahr und den Aussichten für das kommende Jahr, nicht die beste und die Stimmung könnte optimistischer sein. Aber auch wenn im kommenden Jahr ein Hanftag wohl immer noch nicht wieder möglich sein wird und wir räumlich erstmal improvisieren müssen, werden wir aktiv bleiben. Wir werden in 2021 nicht nur, sobald wieder möglich die Mitgliederversammlung unseres Clubs und die fälligen Vorstandswahlen nachholen. Wir werden auch die anstehenden Bundestagswahlen begleiten und Politik und Medien mit unserem Thema nerven.

Es gab immer Wichtigeres als eine Cannabis Regulierung. Das gilt für Politik und Medien natürlich jetzt erst recht. Schon verständlich. Syntetisches THC ist keine Pandemie. Aber unsere Gesundheit ist eben auch durch fehlenden staatlichen Verbraucherschutz und staatliche Strafandrohungen bedroht. Und das werden wir auch 2021 nicht hinnehmen.

In diesem Sinne kämpferische Grüße und die besten Wünsche. Bleibt gesund, tapfer, zuhause aber in Kontakt und haltet euch von Schwurblern fern.

Andreas
& der Vorstand des Cannabis Social Club Hamburg

 

PS Ebenfalls sparen wir uns zwar eine Spendengala, auch das können andere besser, trotzdem gibt auch bei uns natürlich Bedarf. 😉

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Author

Andreas Gerhold

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