In eigener Sache

MV 2023 – Bericht und Blick in die Zukunft

29. März 2023

Am vergangenen Sonntag fand am St,Pauli Fischmarkt in der  BARBONCINO zwölphi unsere erste Mitgliederversammlung 2023 statt. Mit der sehr netten Location haben wir wohl auch endlich unseren neuen Treffpunkt für Stammtische gefunden. Dazu zu gegebnener Zeit mehr, hier ein kurzer Dank an Greta, die uns sehr nett betreut hat.

Vorstand wiedergewählt

Die ordentliche Versammlung mit Vorstandswahlen war durch Coronabeschränkungen überfällig. Vielen Dank an alle Teilnehmer:innen, die diese Versammlung mit anspruchsvoller Tagesordnung und umfangreichen Bericht des Vortands so sportlich und sauber durchgezogen haben. Auch wenn dies nicht der spannenste Punkt war: Alle Vorstandsmitglieder sind für ihre Position erneut angetreten und einstimmig wieder gewählt worden. Weitere Kandidaten haben sich leider (!) weder auf die Einladung hin schriftlich, noch auf der Versammlung direkt um ein Vorstandsamt beworben.

Bericht des Vorstands

Der Bericht des Vorstands umfasst die Zeit in der nur rechtlich beschränkte Online Versammungen stattgefunden haben bis heute bzw. beginnt mit einem Projekt, dass 2019 begonnen hat und 2020 an Corona gescheitert ist. Da trotz und auch durch die Pandemie viel passiert ist und der Verein weitergearbeitet hat, die Legalisierung (hoffentlich) vor der Tür steht, ist der Bericht entsprechend umfangreich aber auch interessant.

Blick in die Zukunft

Der Bericht beschäftigt sich aber nicht nur mit vergangenen Aktivitäten, sondern gibt auch einen Ausblick in die Zukunft. Spätestetns seit im Koalitionsvetrag der Regierungsparteien eine Legalisierung angestrebt wird, beschäftigt sich der Vorstand und der Verein mit der immer wahrscheinlicher werdenden Notwendigkeit den Verein neuen gesetzlichen Regelungen anzupasssen und beginnt einen Umbau von einer Interessenvertretung zu einer aktiven Anbaugemeinschaft vorzubereiten.

Dies sollte für alle Mitglieder und noch nicht Mitglieder interessant sein, die sich an einem Gemeinschaftsanbau beteiligen möchten. In der Diskussion ist auch eine Neuordnung der Mitglieder- und Beitragsstrukturen, z.B. eine Unterscheidung von Mitgliedern die auch am Gemeinschaftsanbau teilnehmen – Grow & Social full members- und Mitgliedern die nur am sozialen Leben des Vereins teilhaben möchten, aber z.B. ihre wenigen erlaubten Pflanzen lieber bei sich zuhause haben möchten, sollen nicht ausgeschlossen, sondern unterstützt werden.

Der Anbaurat macht zahlreiche Vorschläge und gibt Hinweise. So soll die Teilnehmerzahl einer Anbaugemeinschaft suckzessvie wachsen und am Ende nach derzeitiger Einschätzung nicht mehr als 100 Mitglieder umfassen. Begonnen werden soll mit dezentralem Anbau.

Was kommt den nun wann?!

Die Hinweise verdichten sich, dass der Eigenanbau von 3 blühenden Pflanzen pro Person erlaubt werden wird. Gemeinschaftsanbau / CSC werden zunehmend wahrscheinlicher, ob und welche speziellen Regularien für CSC gelten sollen, ist derzeit noch völlig unklar.

Ein Blick nach Malta zeigt, dass CSC, selbst wenn sie vom Parlament beschlossen wurden, noch über Jahre verzögert und womöglich sogar tot reguliert werden können: CSC, denen Socializing und soziale Aufgaben verboten werden, sind keine CSC mehr! Nichtkommerzielle Anbaugemeinschaften, bei denen unzählige Verantwortliche zu benennen sind, die alle ständig mit einem Bein im Knast stehen, wird niemand betreiben wollen!

Eine solche negative Entwicklung nach zunächst positiver scheinenden Beschlüssen könnte uns im Verlauf des Legalisierungprozesses auch in Deutschland blühen. Dies zu verhindern, könnte die nächste große politische Aufgabe für deutsche CSC und ihren Dachverband CSCD werden.

 Wann, verdammt?!!

Über den zeitlichen Ablauf lässt sich derzeit munter spekulieren, was auch geschieht. Wildesten Gerüchten zufolge soll eine Entkriminalisierung schon am 1. Mai in Kraft treten (Steffen Geyer, Direktor Hanfmuseum, Leiter Hanfparade, 1. Vors. CSCD via CNBC) oder es wird gar keine Shops, sondern nur CSC “nach Malta-Modell” geben (David Henn, CEO Cannamedical Pharma).

Vorstand und AR gehen von einem zweiteiligen Gesetz aus, nach dem es zunächst eine Entkriminalisierung wie oben skizziert geben wird, die ohne Bundesrat und EU beschlossen und umgesetzt werden kann. Ein zweiter Teil wird den kommerziellen Anbau und lizenzierten Fachgeschäften regeln, also alles, was unter Vorbehalt der Zustimmung von Bundesrat und EU steht.

CSC werden immer stärker

Zentrales Thema, spätestens seit der Bundestagswahl akut, ist das Anliegen den bestehenden CSC Gehör bei der Politik und Aufmerksamkeit in den Medien und der Debatte um Legaliserung zu verschaffen.

Andreas veranstaltet Online Netzwerktreffen und gründet das Netzwerk deutscher Cannabis Social Clubs. Am Ende besteht der Zusammenschluss aus 12 CSC. Es werden gemeinsame Positionen erarbeitet und es erfolgte der Beschluss eines gemeinsamen Positionspapiers mit den Eckpunkten die aus Sicht von CSC für eine gerechte und vernünftige Legalisierung notwendig sind:
Eckpunktepapier deutscher CSC – Legalisierung aus Vernunft und Gerechtigkeit

Kurz vor der Hanfparade wurde das Papier als PM an die Presse versendet. Auf der Hanfparade gab es dann einen gemeinsamen Stand des Netzwerkes mit drei gemeinsamen Flyern und Andreas spricht für das Netzwerk auf der Hauptbühne als direkte Erwiderung auf Burkhard Blienert (Drogenbeauftragter) und kritisiert die fehlende Entkriminalisierung und Untätigkeit der Bundesregierung.

Die Forderungen des Netzwerks werden wie angekündigt an die Politik bzw direkt an Blienert, als Flyer übergeben und eine Zusendung per Mail mit gleichzeitiger Bitte um einen Gesprächstermin verabredet. Auf die Mail, die Henry der Vorsitzende des CSC aus Hannover übernommen hat, gab es, trotz Nachhakens, leider nie eine Antwort, ein Gesprächstermin mit dem Drogenbeauftragten ist leider bis heute nicht zustande gekommen.
https://csc-dachverband.de/publikation-offener-brief-an-drogenbeauftragten

Im Netzwerk führte dies zu der Erkenntnis, dass wir weder als einzelne CSC, noch als loses Netzwerk deutscher CSC als Gesprächspartner von der Politik angenommen werden. Dies führte wiederum am 21-23.10.22 zur Gründung des CSCD – Dachverband der deutschen Cannabis Social Club  im Hanfmuseum Berlin.

Entschieden wurde entsprechend auch über die Mitgliedschaft im neuen Dachverband Deutscher Cannabis Social Clubs (CSCD) e.V. (i.G.), der von Hamburg mitgegründet wurde:

Der Vorstand stellt dazu zwei, separat abzustimmende Anträge und erläutert diese. Weitere Anträge zum Tagesordnungspunkt gibt es nicht. 1. Die MV möge einer Mitgliedschaft des Cannabis Social Clubs Hamburg e.V. im Dachverband deutscher Cannabis Social Clubs (CSCD) e.V. (i.G.) zustimmen.

Der Antrag wird per Akklamation einstimmig angenommen.

2. Der Vorstand des Cannabis Social Club Hamburg e.V. vertritt die Interessen des Vereins innerhalb des Dachverbandes. Dies schließt die Möglichkeit einer Kündigung der Mitgliedschaft ein, z.B. wenn der Eindruck gewonnen wird, dass der CSCD nicht im Sinne unseres Vereins oder Anliegens handelt.

Der Antrag wird per Akklamation einstimmig angenommen.“

 

Protokoll Mietgliederversammlung 2023

Rechenschaftsbericht CSC HH 23 Anh. Protokoll

 

 

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Author

Andreas Gerhold

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