Allgemein / Corona / In eigener Sache / Politik

Corona, Cannabis und der Club

1. April 2020

Social distancing im Social Club

Die Pandemie betrifft alle und jeden und verlangt Aufmerksamkeit in allen Lebensbereichen. Als Social Club sind wir von den Maßnahmen zum social distancing im Kern betroffen: Club und Büro sind geschlossen, weder Stammtische, Arbeitstreffen, noch die Patietengruppe können stattfinden, alle Veranstaltungsplanungen für mindestens dieses Jahr sind mit einem Schlag obsolet.

Gerade in Zeiten in denen sich alle Menschen ganz besondere Sorgen machen, sind wir in unseren Möglichkeiten zum Beistand ganz besonders beschränkt. Wir haben aber verstanden, dass social distancing, auch wenn es gegensätzlich klingt, besondere soziale Nähe erfordert.  Unsere politischen Aufgaben, unseren Einsatz für eine Legalisierung und Beendigung der Verfolgung von Cannabiskonsumenten, können wir, müssen wir hinten an stellen. Unsere sozialen Aufgaben als Social Club wollen und müssen wir aber aufrecht erhalten

Stay home – stay in contact

Lasst euch nicht von  Verschwörungstheoretikern und Scheinfachleuten ins Bockshorn jagen. Unabhängig davon, wie sinnvoll jede einzelne Anordnung sein mag oder uns scheint, unabhängig davon, wie wir uns in Zukunft besser vorbereiten sollten, ist im Augenblick ein zeitliches Strecken der Pandemie durch social distancing, um einen Zusammenbruch der Gesundheitssysteme zu verhindern,  das einzig adäquate Mittel.  Alles andere bedeutet die Schwachen zu opfern. Wir machen mit: #stayhome

Wir sind uns allerdings sehr bewusst, dass es nicht nur Menschen gibt, die sich akut Sorgen um ihre Gesundheit, ihr Geschäft, ihren Arbeitsplatz machen, denen auf der anderen Seite ein wenig Entschleunigung vielleicht sogar gesundheitlich zuträglich sein kann. Es gibt Menschen, die in ihren sozialen Kontakten womöglich sowieso schon Einschränkungen unterliegen und die unter social distancing besonders zu leiden haben werden. Auch Maßnahmen zur Opfervermeidung werden Opfer kosten. Wir bitten euch deshalb nicht einfach nur zu Hause zu bleiben, wir bitten euch auch in Kontakt zu bleiben.  Schaut nach euren nach euren Buddies und Nachbarn, auch denen ohne Bleibe und helft euch.

Um das Clubleben aufrecht zu erhalten haben wir begonnen digitale Treffen zu organisieren. Hier wird nach und nach eine Linkliste von Treffen erstellt.  Wenn ihr eigene Treffen organisieren und bekannt geben wollt, schreibt uns gern per Mail an ahoi@cschh.de oder in die Kommentare.

CSC Hangouts

CSCHH-Stammtisch:
https://hangouts.google.com/group/vLJet1t93QitBhD17

Ankündigung der Hangouts findet Ihr auf Instagram und Facebook auf Instagram:

Facebook: https://www.facebook.com/CSC.FHH/

Instagram: https://www.instagram.com/cannabissocialclub_hh/

Weitere

Hanf-Magazin, Round Table: https://roundtable.hanf-magazin.com/

 

Haben Cannabiskonsumenten ein erhöhtes COVID-19 Risiko?

Tatsächlich gibt es verschiedene Risiken einer COVID 19 (oder auch Influenza) Infektion in Zusammenhang mit Cannabiskonsum, die es verstärkt zu beachten gilt. Als Binsenweisheit mag angesehen werden, dass Rauchen generell die Lungen schädigt und eine Lungenvorschädigung sich ungünstig auf eine mögliche Lungenentzündung auswirkt. Deshalb kann die Faustregel der harm reduction, vapen ist besser als rauchen, oral ist besser als vapen, noch mal ins Gedächtnis gerufen werden. Für Freizeitkonsumenten ist eine sichere Quelle, sprich Eigenanbau, wegen unbekannter Beimischungen und Qualität (Schimmel!) auf dem illegalen Markt, immer die gesündere Alternative.

  Btw: Nope! Faktencheck

“Raucher von Zigaretten und Cannabis haben möglicherweise ein höheres Risiko, an COVID-19 zu erkranken“, erklärte Dr. David Knox, Mitbegründer der American Cannabinoid Clinics.“ in einem Artikel von Cannigma.

„Rauchen selbst ist eine Hand-zu-Mund-Handlung, die sich definitiv als ein Verhalten erwiesen hat, das ein primäres Übertragungsmittel darstellt. Darüber hinaus kann das Rauchen einige der Schutzmechanismen der Atemwege schädigen, wodurch das Virus eine Infektion auslösen kann. “ (Darrin Harris Frisby / Drug Policy Alliance)

„Es ist äußerst wichtig, dass Sie Ihre sozialen Konsumgewohnheiten ändern“, sagte Dr. Sarah Mann, MD. „Wenn Sie Joints rauchen, sollten alle ihren eigenen haben. Wenn Sie eine Bong herumreichen, verwenden Sie ein Bong-Kondom. Holen Sie sich ein kostenloses Zoom-Konto und machen Sie einen Online-Kreis. “

“Die Frage ist nicht unbedingt, ob Sie COVID bekommen – es könnte eine Frage sein, wann”, fuhr Dr. Mann fort. „Das Ziel ist es, es so lange wie möglich zu verzögern. Verlangsamen Sie die Ausbreitung und lassen Sie die Ressourcen des Gesundheitswesens wieder steigen. Geben Sie ein paar Wochen Zeit, damit die erste Runde der kranken Krankenschwestern und Ärzte mit ihrer neuen Immunität zurückkehren kann. Warten Sie, bis Handschuhe, Masken und Medikamente wieder aufgefüllt sind. Treffen Sie weiterhin kluge Entscheidungen und schützen Sie sich.“

 

Wird Cannabis knapp?

„In San Francisco ist der Kundenandrang in den Dispensaries (Cannabis-Fachgeschäfte) seit kurzem kaum noch zu bewältigen. Ähnliches hörte man neulich schon von den Coffeeshops in den Niederlanden. Angesichts der Aussicht auf eventuell wochenlange Ausgangssperren decken sich etliche Konsumenten weicher Drogen vorsorglich mit Vorräten ein.“ berichtet z.B.  das grow! Magazin..

Während sich Patienten zunächste keine Sorgen machen müssen, können Freizeitkonsumenten die auf den illegalen Markt angewiesen sind bereits in Versorgungsschwierigkeiten kommen. Ganz schlecht, wer auf Straßenkauf angewiesen ist, sowieso, jetzt erst recht. Die meisten Händler sind verschwunden und jedes Straßengeschäft ist auffällig und erst recht gefährlich!  Aber auch davor sind die illegalen Lieferketten natürlich mehr betroffen, als die für legale Versorgungsgüter. Bauern, die ihre Produktionsmittel oft lieber im lokalen oder auch ausländischen Einzelhandel als im Onlineshop kaufen müssen sehen wie sie an Nachschub kommen.

Letzteres gilt auch für lokale Kleinbauern und Eigenversorger, sodass auch in diesem Bereich womöglich Engpässe zu erwarten sind. Andererseits haben einige nun auch mehr Zeit, um mehr zu produzieren. Wir gehen aber davon aus, dass die Grundversorgung auch für Freizeitkonsumenten, bei einigen kurzfristigen Einschränkungen, aufrecht erhalten bleiben wird. Wahrscheinlich wird, wie in anderen Handelssparten auch, der Lieferservice an Bedeutung gewinnen. Preissteigerungen sind allerdings absehbar.

Bleibt gechillt. Bleibt zu Hause. Bleibt in Kontakt. Bleibt gesund!

 

 

7 likes

Author

Andreas Gerhold

Your email address will not be published.