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Vom Cannabis Social Club (CSC) zur Anbauvereinigung (AV)

13. November 2023

Vom Cannabis Social Club (CSC)
zur Anbauvereinigung (AV)

Wird der CSC eine Lizenz beantragen und Cannabis anbauen?
Wie geht es weiter mit dem CSC Hamburg?
Gibt es überhaupt noch freie Plätze?
Kann ich noch Mitglied werden?
Wann geht’s endlich los?
Was wird es kosten?
Muss ich helfen?
Wann…?

Wo …?

Liebe Mitglieder, Interessierte und Freunde,

das sind die häufigsten Fragen, die derzeit auf uns einprasseln. Und es sind genau die Fragen, die nur schwer zu beantworten sind, weil uns schlicht die Planungsgrundlagen, erst recht jegliche Planungssicherheit  fehlen.

Aktuell wurde das Inkrafttreten des Cannabisgesetzes (CanG) vom 01.01.2024 auf den 01.03.2024 verschoben. Nun kann man sagen: „Na gut, wenn es hilft, das Gesetz zu verbessern, kommt es auf die paar Monate auch nicht mehr an.”. Leider doch. Es wirft wieder mal ganze Planungen über den Haufen, lässt erste Verhandlungen platzen, viel Zeit, Energie und auch Kosten, sind wieder mal für die Tonne und wir können euch weiterhin nur schwer Antworten auf eure berechtigten Fragen geben.

Geplant war, euch im September, Oktober, sobald der Gesetzestext steht einzuladen, zu informieren, Möglichkeiten und Hindernisse zu identifizieren und mit euch festzulegen, was wir daraus machen wollen. Nun steht der Gesetzestext immer noch nicht, soll erst im Dezember beschlossen und im März wirksam werden. Bisher wurde noch kaum eine Terminankündigung in diesem Gesetzgebungsverfahren gehalten, niemand kann sich darauf verlassen, dass diese Ankündigungen eingehalten werden. Es scheint als würde der zuständige Minister Lauterbach das eigene Koalitionsvorhaben und das eigene Gesetz hintertreiben und sabotieren. Und bevor das Gesetz nicht tatsächlich in Kraft ist, können wir nur mehr oder weniger in’s Blaue planen.

Ich möchte trotzdem versuchen, eure “Frequently Asked Questions” zu beantworten.

Wird der CSC Hamburg selbst Cannabis anbauen?

Nein, aller Wahrscheinlichkeit nach wird der CSC selbst keine Lizenz beantragen. Aufgabe des bestehenden Vereins ist es möglichst vielen Menschen aus Hamburg und Umgebung die Chance auf legalen Cannabisbezug zu verschaffen, eine Anbauvereinigung mit 500 Mitgliedern reicht dafür natürlich nicht aus. Um den bestehenden Verein in eine Anbauvereingung umzuwandeln, müssten wir den Verein zudem komplett umgestalten und dürften unsere bisherigen Aktivitäten nicht fortsetzen.

 

Wie geht es weiter mit dem CSC Hamburg?

Stattdessen sollen sich aus dem bestehenden CSC viele Anbauvereinigungen gründen. Wir wollen eine bunte Szene aus unterschiedlichen CSCs, pardon, AVen in der ganzen Region fördern. Im und über den CSC Hamburg, finden sich gerade Menschen und entwickeln Konzepte für unterschiedliche Vereinigungen. Menschen aus der Region suchen hier Mitstreiter für ein Projekt in ihrer Nähe. Der CSC Hamburg hilft, vermittelt, unterstützt und stellt Infrastruktur und Wissen zur Verfügung.

Zwei AVen sind konkret in Arbeit:

Unter dem Namen “Solidarische Hanfwirtschaft“ haben sich Menschen zusammengefunden, die sich bereits kennen, also Freunde aus dem CSC und deren Freunde. Dieser zukünftigen AV ist persönlicher Kontakt und eine überschaubare Gemeinschaft wichtig, weshalb die Mitgliederzahl zumindest vorläufig auf 50 begrenzt sein soll.

Unter dem Namen “CSC No 1 – Hamburg” ist eine Anbaugenossenschaft der besonderen Art in Arbeit. Die Vorbereitungen für einen Start sind relativ weit fortgeschritten, soweit der Stand des Gesetzgebungsverfahrens es eben zulässt. Eine Vorstellung des Projektes, mit Beginn einer Bewerbungsmöglichkeit für eine Mitgliedschaft, ist geplant, sobald das Gesetz beschlossen ist, also hoffentlich noch im Dezember. Es bleibt immerhin weiter spannend.

Überlegungen und Suche nach Mitstreitern gibt es für viele weitere Projekte, wie:

  • Lokale Projekte von Pinneberg bis Lüneburg
  • Frauen /  FLINTA(Q) Projekt 
  • Ü70 Club

Der CSC Hamburg e.V. wird wohl bleiben, was er seit 2015 gewesen ist: eine politische Interessenvertretung und ein Kultur und Social Club. Der bestehende CSC soll für die Anbauvereingungen das leisten, was sie selbst nicht oder nur sehr eingeschränkt dürfen und sie beim Aufbau und Betrieb unterstützen.

Gibt es überhaupt noch freie Plätze?

Nein, sorry. Zur Zeit gibt es keine freien Plätze! 

But don’t panic.The answer is 420.

Zum einen steht ein Projekt in den Startlöchern (siehe oben). Ab voraussichtlich Dezember wird es die nächsten 420 Plätze zu ergattern geben. Aber auch dieses Angebot wird nicht zu allen Interessenten passen und allen gefallen. Und es sind lange nicht genug Plätze, um den Bedarf zu decken.

Wir hoffen aber sehr, dass sich in und um Hamburg herum weitere Projekte bilden, die wir unterstützen und einbinden können. Aber, was zu viele noch verkennen: Die Säule 1 bringt uns keine Shops, auch nicht in Form von Abgabestellen von CSCs, pardon AVen. Die Säule 1 lässt nur Selbermachen zu. Nur wir selbst können Anbauvereinigungen gründen und betreiben.

Das heißt, wenn ihr legales Cannabis wollt, müsst ihr legales Cannabis anbauen. Der CSC Hamburg kann als Verein viel Hilfe bieten, machen müssen es aber Menschen!

Und sobald sich wieder Menschen gefunden haben, die nicht nur schnacken, abwarten und Tee rauchen, söndern wat moken, gründen wir mit euch die nächste, genau für euch beste AV und holen gemeinsam die nächsten bis zu 500 Menschen vom Schwarzmarkt und ermöglichen Ihnen einen sicheren und legalen Genuss.

Muss jedes Mitglied beim Anbau helfen?

Nicht jedes Mitglied wird aktiv helfen müssen oder können, schon gar nicht unmittelbar beim Anbau. Wie das organisiert wird, bestimmt jede AV für sich. Aber erstmal braucht es Aktive, die als Gründerteams das nächste Projekt anschieben Ohne die geht’s nicht . Vorteil: Das Gründerteam entwickelt ein Konzept natürlich so, dass es für die Teammitglieder passt und man sich die Mitgliedschaft von vornherein gesichert hat. Um dir deinen Platz in deiner Traum-AV zu sichern, solltest du dich einem Gründerteam anschließen oder dir Mitgründer suchen.

Was wird es kosten?

Vor allem diejenigen, die abwarten und Tee rauchen, interessiert vor allem, was das Weed kosten wird. Die Planer, die das für ihre AV beantworten sollen, fragen was Anbau und Abgabe kosten werden und sind auf das Gesetz als Planungsgrundlage angewiesen, um seriöse Antworten geben zu können. Zu fragen ist aber auch, was es kosten wird einen Anbau aufzubauen und woher das Geld kommen soll. Auf diese Frage wird jede Anbauvereinigung ihre eigene Antwort finden müssen. Aus Mitgliedsbeiträgen wie beim CSC Hamburg wird das nicht gelingen.

Hier ist schon wichtig , ob die AV als Verein oder als Genossenschaft gegründet wird. Aber beiden zugelassenen Rechtsformen bleibt per Gesetz auferlegt, das alles von Mitgliedern, über Beiträge, ggf Genossenschaftsanteile und eben die Cannabis Abgabe zu finanzieren ist.

Das heißt, der Gesetzgeber verlangt von Menschen die zukünftig legal, kontrolliertes Cannabis konsumieren möchten, an der Entkriminalisierung teilhaben möchten, nicht mehr auf den Schwarzmarkt wollen, dass sie in ihre Legalität zunächst investieren müssen, und zwar selbst und allein, in nicht unerheblicher Höhe, bevor man überhaupt Zugang bekommt.

Unsere gemeinsame Aufgabe soll es sein, ein Gesetz, das vor allem aus Hindernissen besteht, als möglichst reine Selbermacher umzusetzen, sollen zwar gemeinsam anbauen, aber nicht gemeinsam kiffen und socializen. Sollen, die die es sich nicht leisten können eben zurücklassen, aber eine Alternative zum Schwarzmarkt werden, um das Gesetz zum Erfolg zu führen.

Unsere Aufgabe ist aber, möglichst viele Menschen in die Lage zu versetzen, an Anbaugemeinschaften teilzuhaben und sich solidarisch gemeinsam selbst legal und kontrolliert zu versorgen. Wir werden Wege und Lösungen für Hindernisse finden, wir wollen durch solidarisches Handeln und Teilen von Wissen Kosten sparen und wir wollen niemanden zurücklassen. Aber das schaffen wir nur gemeinsam und selbst.

Wer…? Wie…? Was…?… Wo und wann?

Wer ist willkommen?

Alle aus der Metropolregion Hamburg sollen weiterhin im CSC Hamburg Anschluss finden. Hier sind grundsätzlich alle Menschen willkommen, die Cannabiskultur lieben und leben wollen, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, Religion, Beruf, Einkommen und Vermögen.

Einzelne AVen können selbst bestimmen und beschränken wer Mitglied werden kann, z.B. auf Frauen.

Wo kann man den CSC treffen?

Wir möchten euch kennenlernen und keine Mitgliederlisten füllen. Und ihr solltet uns kennenlernen, um die für euch richtige AV zu finden oder mitzuhelfen die passende AV zu gründen.
dazu brauchen wir eure Hilfe und ihr sichert euren Platz in einer AV. Dazu habt ihr folgende Gelegenheiten:

Stammtisch

Immer Donnerstag ab 19:00h in der Barboncino treffen wir uns zum Stammtisch. Hier könnt ihr auch eure Mitgliedsanträge abgeben und euch verifizieren lassen.


Bitte schickt keine Anträge unabgesprochen per Post!

 

Adresse auf Google Maps

 

 

Discord

Unser Hauptkommunikationskanal ist unser Ciscord Chanel. Hier gibt es verschiedene Text und Sprachkanäle für Klönschnack, Informationen und Ankündigungen, Arbeitsgruppen für verschiedene Aufgaben, Freizeitgruppen wie unseren Cyclista Social Club oder Vorbereitungsgruppen für Veranstaltungen und Gruppenreisen, z.B. nächstes Jahr nach Barcelona.

Hier findet ihr auch den Mitgliedsantrag:

Bitte schickt keine Anträge unabgesprochen per Post!

 

Einladung zum CSC Hamburg Discord Club

Was kann ich tun?

Die bessere Frage ist, was willst du tun, was tust du gern? Wir haben so viele Baustellen, dass sich für alle etwas findet und immer noch was übrig bleibt. Wichtig ist die Bereitschaft, etwas zu tun und sich einzubringen, bestenfalls sogar Verantwortung zu übernehmen. Die Aufgaben finden sich.

Wo werden Abgabestellen sein?

Bisher haben sich CSC vorwiegend auf lokaler Ebene zusammengefunden. Für AVen werden zwei Orte wichtig: der Anbauort, die Abgabestelle und eventuell noch ein dritter Ort für das soziale Leben, ein Club, der aber getrennt sein muss von beiden anderen. Nähe zum Anbauort ist für Mitglieder, die nicht aktiv am Anbau beteiligt sind, zweitrangig bis egal.

Wichtig ist für Mitglieder vor allem die Nähe zur Abgabestelle, ggf zum Club.  Im Stadtgebiet von Hamburg spielt das weniger eine Rolle. Aber es muss auch Abholmöglichkeiten in den Randgebieten und darüber hinaus in der Region Hamburg geben. Wir arbeiten an Lösungen, die möglichst vielen Menschen möglichst kurze Wege zur Abholung von Cannabis ermöglichen. Wir wollen uns dazu aber erst nach rechtlicher Prüfung konkret äußern und dies kann erst nach Gesetzesbeschluss abschließend vorgenommen werden.

Wann gibt’s endlich legales Weed?

Wann?? Wann wird es endlich das erste legale Cannabis aus Anbauvereinigungen geben?

Diese Frage lässt sich nur an tausende Wenn’s knüpfen: Wenn das Gesetz wirklich im Dezember verabschiedet wird, wenn es zum geplanten Termin im Bundesrat vorgelegt wird, wenn es dann wirklich zum 01.03. in Kraft tritt, wenn die AV alles penibel vorbereitet hat und einen soliden Antrag einreichen kann, wenn dann schon Behörden bereit sind Anträge entgegen zu nehmen, wenn die Bearbeitungszeit dann nicht länger als vier Wochen dauert, wenn, wenn, wenn, dann könnte eine AV frühestens Ende Juli erstes Cannabis an ihre Mitglieder abgeben.

Und auch das nur wenn sich genügend Menschen finden, diesen Affenzirkus mitzumachen, sich aktiv einzubringen und gegen alle Hindernisse gemeinsam und solidarisch etwas auf die Beine stellen, was und widerwillig gewährt, aber offen eigentlich gar nicht gewollt ist. Aber wir haben es bis hierher geschafft und werden jetzt nicht aufgeben. Wir schaffen das!

Willkommen im Affenzirkus!

Liebe Grüße

 

 

Andreas

 

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Author

Andreas Gerhold

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